Aktualisiert am 07.12.2022 von

Mit Alkohol am Steuer gefahren? Aktuelle Strafen

Bei einem Alkoholverstoß drohen harte Sanktionen. Wie hoch die Strafe ausfällt, hängt davon ab, wie viel Promille Alkohol gemessen wird und ob es sich um ein wiederholtes Vergehen handelt.

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland über 99.663 Vergehen mit Alkohol am Steuer registriert. Darunter befanden sich 29.112 Ordnungswidrigkeiten und 70.551. Straftaten. Denn ein Alkoholverstoß kann als Ordnungswidrigkeit oder als Straftat gewertet werden. Dabei kommt es in erster Linie auf die Höhe des gemessenen Alkoholspiegels im Blut an.

Welche Promillegrenzen gelten bei Alkohol am Steuer?

Der Gesetzgeber unterteilt die Strafen nach dem gemessenen Alkoholspiegel im Blut. Je nach Grenzwert kommt es darauf an ob eine Ordnungswidrigkeit oder sogar eine Straftat vorliegt.

In der Regel keine Strafe für Werte unter 0,5 Promille

Wenn die Beamten bei einer Alkoholkontrolle einen Promillewert von unter 0,5 feststellen, droht in der Regel keine Strafe.

Es gilt aber eine Ausnahme: Wenn Ihr Fahrverhalten besonders auffällig oder gefährlich für andere Verkehrsteilnehmer war oder Sie in einen Unfall verwickelt oder diesen verursacht haben, kann das bereits ab einem Promillewert von 0,3 als Straftat gewertet werden.

Ordnungswidrigkeit ab 0,5 Promille

Bei einer Alkoholspiegel zwischen 0,5 und 1,1 Promille gilt Alkohol am Steuer als Ordnungswidrigkeit. Diese wird im aktuellen Bußgeldkatalog mit einem hohen Bußgeld, Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot geahndet. Bei einer wiederholten Alkoholfahrt fallen die Strafen jeweils höher aus.

Ab 1,1 Promille gilt eine Trunkenheitsfahrt als Straftat

Wer mit einem Alkoholspiegel über 1,1 Promille erwischt wird, muss auf seine Fahrerlaubnis erstmal verzichten. Diese wird je nach Einzelfall zwischen 6 Monate und 5 Jahre entzogen. In ganz schweren Fällen, zum Beispiel bei wiederholten schweren Trunkenheitsfahrten mit Unfällen, kann die Fahrerlaubnis auch lebenslang entzogen werden.

Darüber hinaus legt das Gericht eine Freiheits- oder Geldstrafe fest. Ab einem Promillewert von 1,6 wird auch das erfolgreiche Absolvieren einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) angeordnet.

Alkoholverstoß: Aktuelle Strafen

Aktuelle Strafen für Alkohol am Steuer
Promillegrenze VergehenBußgeldPunkteFahrverbot
0,3-0,49 Promillenur wenn auffällig gefahren oder Unfall verursacht (Straftat)Freiheits- oder Geldstrafe3Entzug der Fahrerlaubnis zwischen 6 Monate bis 5 Jahre. Auch lebenslang möglich.
0,5-1,09 Promille, ErstverstoßOrdnungswidrigkeit 500 €21 Monat
…beim 2. VerstoßOrdnungswidrigkeit 1.000 €23 Monate
…beim 3. VerstoßOrdnungswidrigkeit 1.500 €33 Monate
1,1-1,59 PromilleStraftatFreiheits- oder Geldstrafe3Entzug der Fahrerlaubnis zwischen 6 Monate bis 5 Jahre. Auch lebenslang möglich.
ab 1,6 PromilleStraftatFreiheits- oder Geldstrafe inklusive MPU 3Entzug der Fahrerlaubnis zwischen 6 Monate bis 5 Jahre. Auch lebenslang möglich.

Wie ist der Alkoholverstoß in der Probezeit geregelt?

Für Fahranfänger in der Probezeit und für unter 21-jährige sieht der bundeseinheitliche Strafenkatalog strenge Regeln vor. Bei einem Verstoß drohen eine Verlängerung der Probezeit sowie Freiheits- und Geldstrafen.

Für Fahranfänger gilt 0-Promillegrenze

Wer in der Probezeit zum Feiern mit dem Autofahren möchte, sollte sich lieber überlegen mit den Öffentlichen zu fahren. Denn auch ein Glas Alkohol kann schon zu viel sein.

Denn wer als Fahranfänger mit Alkohol am Steuer erwischt wird, muss mindestens mit einem Bußgeld von 250 € und einem Punkt in Flensburg rechnen. Die 0-Promillegrenze gilt übrigens auch für unter 21-jährige, die die Probezeit schon bestanden haben.

Alkoholverstoß führt zur Verlängerung der Probezeit

Alkohol am Steuer wird als A-Verstoß gewertet. Das bedeutet eine Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre. Außerdem ist die Teilnahme an einem kostenpflichtigen Aufbauseminar Pflicht, um den Führerschein behalten zu können.

Beim dritten Mal kann der Führerschein ganz weg sein

Wer in der Probezeit mehrmals wegen einer Trunkenheitsfahrt erwischt wird, muss mit hohen Geldstrafen und Fahrverboten rechnen. Beim dritten Verstoß kann der Führerschein dauerhaft eingezogen werden.

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