TÜV überzogen: Strafen bei verspäteter Hauptuntersuchung (HU)
Erfahren Sie alles über die Kosten und Strafen beim Überziehen des TÜV-Termins. Was passiert, wenn die HU überzogen wird? Infos zu Bußgeldern, Versicherung und mehr!
Das Überziehen des TÜV-Termins ist keine gute Idee, da dies nicht nur Bußgelder und Punkte nach sich ziehen kann, sondern auch eine teurere Prüfung zur Folge hat. Doch ab wann gilt die Hauptuntersuchung (HU) als überzogen? Hier sind alle wichtigen Informationen zusammengefasst.
Wie lange darf man den TÜV überziehen?
Der Termin für die Hauptuntersuchung (HU) darf grundsätzlich nicht überschritten werden, wie in §29 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) festgelegt ist. Der Monat, in dem die HU fällig ist, steht auf der TÜV-Plakette. Eine Überschreitung des Termins gilt als Ordnungswidrigkeit. Bußgelder werden jedoch erst nach mehr als zwei Monaten Verzug fällig.
Welche Strafen drohen?
Die Höhe der Strafen für einen abgelaufenen TÜV richtet sich nach der Dauer der Überziehung. Die Strafen gibt der aktuelle Bußgeldkatalog vor:
- Mehr als 2 Monate: 15 Euro
- 2 bis 4 Monate: 25 Euro
- 4 bis 8 Monat: 60 Euro und 1 Punkt in Flensburg
- Mehr als 8 Monate: 75 Euro und 1 Punkt in Flensburg
Für Fahrzeuge, die einer regelmäßigen Sicherheitsprüfung unterliegen, wie Taxen, drohen Strafen bereits ab dem ersten Tag nach Fristablauf.
Fallen zusätzliche Kosten an?
Ab einer Überschreitung von zwei Monaten muss eine erweiterte Hauptuntersuchung durchgeführt werden, die etwa 20 Prozent teurer ist als die reguläre HU.
Wann ist der nächste TÜV-Termin fällig?
Den nächsten Termin für die HU erkennt man an der Plakette am hinteren Kfz-Kennzeichen. Die Zahl in der Mitte zeigt das Jahr und die Zahl oben (12-Uhr-Position) den Monat der nächsten fälligen HU. Auch im Fahrzeugschein ist der Termin vermerkt.
Wird die HU-Plakette rückdatiert?
Seit 2012 erfolgt keine Rückdatierung der HU-Plakette mehr. Der neue Termin für die nächste HU liegt immer zwei Jahre nach dem tatsächlichen Prüftermin, auch wenn die vorherige Frist überschritten wurde.
Was passiert, wenn ein Auto durch die HU fällt?
Wird das Fahrzeug wegen Mängeln nicht zugelassen, verlängert sich die Gültigkeit der Plakette um einen Monat. In dieser Zeit müssen die Mängel behoben und das Fahrzeug erneut vorgeführt werden. Wird diese Frist nicht eingehalten, ist eine erneute, kostenpflichtige HU erforderlich.
Zahlt die Versicherung trotz abgelaufenem TÜV?
Die Kfz-Versicherung deckt bei einem Unfall grundsätzlich die Ansprüche Dritter, auch wenn die HU abgelaufen ist. Bei fahrlässigem Handeln kann die Versicherung jedoch Regressansprüche geltend machen und einen Teil der Schadenssumme zurückfordern. Entscheidend ist, ob sicherheitsrelevante Mängel vorlagen und ob diese zum Unfall beigetragen haben.
Wie oft muss man zum TÜV?
Neuwagen müssen erstmals nach drei Jahren zur HU, danach alle zwei Jahre. Für Motorräder ist der HU-Termin alle zwei Jahre. Diese Intervalle gelten auch für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, bei denen zusätzlich die Akkus und die Hochvolt-Technologie geprüft werden.
TÜV überziehen mit Saisonkennzeichen
Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen dürfen in der Ruhephase nicht bewegt werden. Läuft der TÜV während dieser Zeit ab, muss die HU im ersten Monat des neuen Betriebszeitraums durchgeführt werden.
Weitere Informationen
Aktuelle Informationen bei Fragen rund um Ihren TÜV finden Sie zum Beispiel auf der Website des TÜV SÜD, aber auch bei Ihrer Autoversicherung oder Ihrem Autohändler vor Ort.
