Was bedeutet ein Abstand von 5/10 des halben Tachowerts?

Die Abstandsmessung erfolgt häufig nach der „halber Tachowert“-Regel. Diese besagt, dass der Sicherheitsabstand in Metern mindestens die Hälfte der gefahrenen Geschwindigkeit in km/h betragen sollte. Bei 100 km/h wären dies demnach mindestens 50 Meter.

Ein Abstand von weniger als 5/10 des halben Tachowerts bedeutet, dass der Fahrer weniger als 50 % dieses empfohlenen Mindestabstands einhält. Beispielsweise:

• Bei Tempo 100 km/h wären das unter 25 Meter Abstand, aber nicht weniger als 20 Meter Abstand.
• Bei Tempo 130 km/h wären es unter 32,5 Meter Abstand, aber nicht weniger als 26 Meter Abstand.

Ein Abstandsverstoß von 5/10 kann bereits zu einem Bußgeld bis zu 100 Euro und einem Punkt in Flensburg führen, sofern keine weiteren Faktoren wie Gefährdung oder Wiederholungstäterschaft hinzukommen.

Wie wird der Abstand gemessen?

Die Polizei nutzt verschiedene Methoden, um den Sicherheitsabstand zu überprüfen:

1. Kameras auf Brücken: Messlinien auf der Fahrbahn helfen, den Abstand von Fahrzeugen zu bestimmen.
2. Messungen aus Polizeifahrzeugen: Mit Bordkameras wird der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug dokumentiert.
3. Laser-Messungen: Beamte können aus einem stehenden Fahrzeug mithilfe von Lasermessgeräten den Abstand bestimmen.

Abstand 5/10: Welche Strafen drohen?

Die Sanktionen richten sich nach der gefahrenen Geschwindigkeit und dem verbleibenden Sicherheitsabstand:

Lohnt sich ein Einspruch gegen eine Abstandsmessung mit 5/10?

Obwohl die Polizei moderne Technik, wie das VKS 4.5, zur Abstandsmessung nutzt, können dabei Fehler auftreten. Diese können unter Umständen die Grundlage für einen erfolgreichen Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid sein. Hier sind einige der häufigsten Fehlerquellen:

• Messungenauigkeit durch schlechte Sichtverhältnisse: Regen, Nebel oder Blendung durch Sonnenlicht können die Messung verfälschen.
• Fehlinterpretation der Messwerte: Nicht jedes Fahrzeug, das sich in der Messzone befindet, wird korrekt zugeordnet. Fahrzeuge in Nachbarspuren können fälschlicherweise als zu nah identifiziert werden.
• Falsche Kalibrierung der Messgeräte: Technische Geräte müssen regelmäßig kalibriert werden. Ist dies nicht geschehen, können die Messwerte ungenau sein.
• Fehlende Dokumentation der Messung: Die Polizei muss die Messung nachvollziehbar dokumentieren. Fehlerhafte oder unvollständige Protokolle können zur Ungültigkeit des Bußgeldbescheids führen.
• Fehlender Bezug zum Fahrzeug: In einigen Fällen kann nicht eindeutig nachgewiesen werden, dass tatsächlich das gemessene Fahrzeug den Abstandsverstoß begangen hat.

Warum ist der richtige Abstand wichtig?

Ein zu geringer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug gehört zu den häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr. Insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten kann ein unzureichender Sicherheitsabstand fatale Folgen haben, da der Bremsweg oft unterschätzt wird. Zudem drohen bei Verstößen gegen die Abstandsregeln empfindliche Strafen.

Tipps zur Einhaltung des Sicherheitsabstands

• Orientierung an Leitpfosten: Auf Autobahnen stehen diese meist in einem Abstand von 50 Metern. Zwei Leitpfosten entsprechen somit dem empfohlenen Mindestabstand bei 100 km/h.
• Wetterbedingungen beachten: Auf nasser Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg – der Abstand sollte entsprechend vergrößert werden.
• Defensive Fahrweise beibehalten: Unnötiges Auffahren vermeiden und vorausschauend fahren.
• Tempomat nutzen: Einige moderne Fahrzeuge bieten Abstandsregeltempomaten, die automatisch den korrekten Abstand halten.

Die Einhaltung des korrekten Sicherheitsabstands schützt nicht nur vor Bußgeldern und Punkten in Flensburg, sondern vor allem auch vor Unfällen. Besonders bei höheren Geschwindigkeiten sollte man den Abstand bewusst im Auge behalten, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Wer sich an die Regel „halber Tachowert“ hält und bei schlechten Wetterbedingungen noch vorsichtiger fährt, ist auf der sicheren Seite.