Schwarzlicht-Blitzer in Stuttgart erwischen 400 Raser täglich
Die Infrarot-Blitzer im Stuttgarter Schwanenplatztunnel sind seit Dezember 2021 aktiv. Seitdem zählen sie zu den erfolgreichsten Blitzeranlagen in Deutschland.
Rund 60.000 Autofahrer täglich nutzen den sechsspurigen Schwanenplatztunnel beim Leuze. Um den Tunnel vor Rasern zu schützen, wurde schon seit vielen Jahren über die Installation eines sogenannten Schwarzlichtblitzers debattiert. Die Entscheidung für die Blitzeranlage ist ein voller Erfolg für die Behörden und sorgt für Millionen-Einnahmen.
Blitzer im Schwanenplatztunnel: Einnahmen in Millionenhöhe
Seitdem auf der B14 zwischen Bad Cannstatt und Neckartor im Schwanenplatztunnel geblitzt wird, müssen Autofahrer strikt auf die Geschwindigkeit achten. Denn die Blitzer sind kaum zu erkennen. Sobald ein Blitzerfoto ausgelöst wird, ist nur ein roter Punkt für einen Moment sichtbar.
66.424 Autofahrer innerhalb von 5 Monaten geblitzt
Im Zeitraum von Mitte Dezember 2021 bis Ende Mai 2022 soll die Radarfalle 66.424 Autofahrer geblitzt haben. Das macht 400 Geschwindigkeitsüberschreitungen pro Tag. Und das kann für die Betroffenen teuer werden: denn zuvor wurden die Strafen im Bußgeldkatalog noch einmal erhöht.
Bußgeldkatalog sorgt für saftige Strafen
Das Tempolimit von 50 km/h wird im Tunnel gerne überschritten – vor allem nachts verleitet die Strecke zum Gas geben. Jedoch müssen die Raser nun tief in die Tasche greifen: wer 21 bis 25 km/h innerorts zu schnell fährt, muss ein Bußgeld von 115 Euro zahlen. Außerdem wird ein Punkt in Flensburg eingetragen.
Bei einer Überschreitung von 26 bis 30 km/h erhöht sich die Geldbuße bereits auf 180 Euro inklusive Punkt. Wiederholungstätern droht sogar ein Monat Fahrverbot. Die Anschaffungskosten von 400.000 Euro hat die Bußgeldbehörde in Stuttgart schon längst wieder eingenommen.
Wie gut sind die Messungen von „Schwarzlichtblitzern“?
Die Schwarzlichtblitzer im Stuttgarter Tunnel zählen zu den standardisierten Messverfahren in Deutschland. Standardisiert bedeutet, dass das Messgerät von der Arbeitsgruppe 1.31 des Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Deutschland zugelassen wurde.
Von seinem Messprinzip unterscheidet sich der Schwarzlichtblitzer von anderen Radarmessgeräten nur durch seinen kaum wahrnehmbaren Blitz. Mit Hilfe von reflektierten Radarstrahlen wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ermittelt.
Neuere Blitzeranlagen verfügen über weitere Features. Sie können den Abstand zum gemessenen Auto sowie den Winkel messen und damit die Verkehrssituation noch vollständiger abbilden.
Fehlerquellen
Wie bei anderen Messgeräten, können auch bei Schwarzlichtblitzern der neueren Generation folgende Fehler auftreten:
- Montage nicht nach Betriebsanleitung durchgeführt
- Blitzer nicht im richtigen Winkel oder im falschem Abstand zur Fahrbahn montiert
- Keine eindeutige Zuordnung der Messung zu einem Fahrzeug möglich, z.B. bei hoher Verkehrsdichte
- Messprobleme durch reflektierende Gegenstände (Scheinwerfer, Rückspiegel)
- Das Eichdatum ist abgelaufen/Software nicht aktualisiert
- Blitzerfoto ist verschwommen oder unscharf
Messergebnis prüfen
Durch die Komplexität einer Blitzermessung können verschiedene Messfehler auftreten. Wenn Sie Zweifel an der Genauigkeit Ihrer Messung haben, können Sie in unserem Blitzer-Check eine kostenlose Ersteinschätzung erhalten.