Neuer BMW-Rückruf wegen Bremsproblemen: Wer ist betroffen?
Neuer BMW-Rückruf wegen Bremsproblemen: Wer ist betroffen?
- Zusammenfassung
- Die Ursache: Fehler in der Bremselektronik
- Welche BMW-Modelle sind vom Rückruf betroffen?
- Rechtsstreit und Kritik am KBA
- Was können betroffene Fahrzeughalter tun?
- BMW und die wirtschaftliche Folgen
- Jetzt informieren und handeln
Zusammenfassung
BMW steht erneut im Fokus: Wegen schwerwiegender Probleme mit der Bremselektronik ruft der Automobilhersteller weltweit 1,2 Millionen Fahrzeuge zurück – darunter 150.000 in Deutschland.
Betroffen sind Modelle von BMW, Mini und Rolls-Royce aus dem Bauzeitraum 2022 bis 2024. Die Mängel reichen von Signalstörungen bis hin zum Ausfall des ABS und der Stabilitätskontrolle, was erhebliche Sicherheitsrisiken birgt. Was betroffene Fahrzeughalter jetzt wissen und tun müssen, erfahren Sie hier.
Die Ursache: Fehler in der Bremselektronik
Laut BMW gibt es Probleme mit der Elektronik des Bremssystems, insbesondere bei Bauteilen, die vom Zulieferer Continental gefertigt wurden. Zwischen 3 und 5 Prozent der betroffenen Bauteile weisen Fehler auf. Die Hauptprobleme:
- Signalstörungen in der Elektronik: Diese können zum Ausfall des ABS (Antiblockiersystem) und der dynamischen Stabilitätskontrolle (DSC) führen.
- Veränderte Fahreigenschaften: Ohne ABS und DSC besteht ein erhöhtes Risiko für längere Bremswege und eine verschlechterte Fahrzeugkontrolle – ein potenzielles Sicherheitsrisiko, wie auch der ADAC betont.
Welche BMW-Modelle sind vom Rückruf betroffen?
Die Probleme treten bei Fahrzeugen auf, die zwischen Juni 2022 und August 2024 produziert wurden. Die betroffenen Modelle umfassen sowohl BMW als auch Fahrzeuge der Marken Mini und Rolls-Royce:
Marke | Betroffene Modelle |
---|---|
BMW | 2er Active Tourer, 5er, 7er, X1, X2, X5, X6, XM |
Mini | Cooper, Countryman |
Rolls-Royce | Spectre |
BMW bietet zwei Möglichkeiten zur Diagnose:
- Over-the-Air-Softwareprüfung: Einige Fahrzeuge können per Software-Update überprüft werden.
- Werkstattbesuch: Bei anderen Modellen muss die Software vor Ort in der Werkstatt aufgespielt werden.
Bei festgestellten Mängeln werden die defekten Bauteile ausgetauscht. Der Zeitaufwand für Reparaturen beträgt in der Regel rund vier Stunden.
Rechtsstreit und Kritik am KBA
Die Münchner Kanzlei Klamert & Partner Rechtsanwälte hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) aufgefordert, Stellung zu den bekannten Unfällen und dem möglichen Sicherheitsrisiko zu nehmen. Bislang blieb eine Reaktion aus.
Laut der Kanzlei melden sich immer mehr betroffene Verbraucher, die über Probleme wie den Ausfall des Bremskraftverstärkers, des ABS und des DSC berichten. Selbst nach Reparaturen treten die Probleme teilweise wieder auf. Dies hat nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern wirft auch Fragen zur Haftung der Fahrzeughalter auf:
- Versicherungen könnten Fahrern vorwerfen, trotz bekannter Mängel am Bremssystem weitergefahren zu sein.
- Im Schadensfall könnte dies als fahrlässiges Verhalten gewertet werden, was zu einer Leistungsverweigerung der Kaskoversicherung führen könnte.
Was können betroffene Fahrzeughalter tun?
Fahrzeughalter haben Rechte, insbesondere im Rahmen der gesetzlichen Sachmängelhaftung:
Option | Beschreibung |
---|---|
Reparatur | Der Hersteller muss die Mängel kostenlos beheben. |
Minderung | Bei anhaltenden Mängeln kann der Kaufpreis reduziert werden. |
Rücktritt | Käufer können unter bestimmten Voraussetzungen vom Kaufvertrag zurücktreten. |
Schadensersatz | Bei Verschulden des Herstellers können zusätzliche Ansprüche geltend gemacht werden. |
Besonders eilig ist es für Fahrzeuge, die 2022 gekauft wurden, da die Sachmängelhaftung zum Jahresende 2024 ausläuft.
BMW und die wirtschaftliche Folgen
Die Bremsprobleme haben nicht nur Konsequenzen für Verbraucher, sondern auch für BMW selbst:
- Massiver Gewinneinbruch: Im dritten Quartal 2024 fiel der Konzernüberschuss um 84 Prozent auf 476 Millionen Euro.
- Produktionsprobleme: Aufgrund der Rückrufaktion können 320.000 Neufahrzeuge nicht ausgeliefert werden.
- Rückstellungen: BMW hat eine „hohe dreistellige Millionensumme“ zurückgestellt, um die Kosten der Rückrufe zu decken.
Jetzt informieren und handeln
Wenn Sie ein Fahrzeug besitzen, das von der Rückrufaktion betroffen ist, sollten Sie umgehend handeln:
- Überprüfen Sie, ob Ihr Fahrzeug betroffen ist.
- Lassen Sie notwendige Reparaturen durchführen.
- Informieren Sie sich über Ihre Rechte und Möglichkeiten.
Betroffene Fahrzeughalter sollten nicht zögern, ihre Ansprüche geltend zu machen, um finanzielle Verluste oder rechtliche Nachteile zu vermeiden. Insbesondere für Neuwagenkäufer aus 2022 drängt die Zeit, da die Sachmängelhaftung bald endet.
Ist Ihr BMW-Modell auch vom Rückruf betroffen oder haben Sie schon ein Schreiben von BMW erhalten? Dann teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen mit anderen betroffenen BMW-Kunden und hinterlassen Sie uns einen Kommentar.
Artikel bewerten
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen oder weitergeholfen?