Eine Studie findet eine hohe Fehlerquote bei Bußgeldbescheiden.
Erstellt am von

Bußgeldbescheid-Studie: Sind 56% fehlerhaft?

Eine Studie untersuchte 14.783 Bußgeldverfahren verschiedener Bußgeldstellen. Ist die Fehlerquote von 56% tatsächlich noch aktuell?

Anhörungsbogen erhalten?
Laut Studie sind 56% der Bescheide fehlerhaft.

OWI-Studie: Über 14.783 Bußgeldakten untersucht

Um die Qualität der Beweisführung in Bußgeldakten zu beurteilen, wurde im Zeitraum von April 2007 bis Januar 2013 von der Sachverständigengesellschaft VUT-Verkehr eine Bewertung verschiedener Bußgeldvorgängen durchgeführt.

Die Bußgeldverfahren wurden im Auftrag der Verteidigung oder der Gerichte überprüft, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des standardisierten Messverfahrens in Bezug auf Vollständigkeit und Richtigkeit entsprechen.

Insgesamt wurden 14.783 OWi-Vorgänge von verschiedenen Bußgeldstellen in Deutschland bewertet, die auf technischen Messungen beruhten. Die Bewertungen wurden im Laufe des Verfahrens aktualisiert, insbesondere wenn die Akten durch zusätzliche Beweismittel ergänzt wurden.

Die Ergebnisse im Überblick

Nach Abschluss der Prüfung wurden die gesammelten Ergebnisse gemäß den Anforderungen eines standardisierten Messverfahrens in vier Kategorien unterteilt:

  • Kategorie A – Falscher Tatvorwurf:
    In dieser Kategorie wurden 8 % der Fälle erfasst. Hierbei handelt es sich um falsche oder ungenau gemessene Werte, fehlerhafte Zuordnungen von Messwerten sowie fehlende und nicht vorlegbare Beweismittel.
  • Kategorie B – Mangelhafte Beweisführung in der Bußgeldakte:
    In 25 % der Fälle wurden erhebliche Mängel in der Beweisführung festgestellt. Diese Mängel führten dazu, dass das Messergebnis aus technischer Sicht nicht ausreichend nachvollziehbar war. Ein Bußgeldbescheid hätte in diesen Fällen nicht auf Grundlage der vorliegenden Aktenlage erlassen werden dürfen.
  • Kategorie C – Geringe Mängel:
    In 23 % der Fälle wurden Mängel erfasst, die in der Regel während des Verfahrens behoben werden können. Hierzu gehören insbesondere das Fehlen von Schulungsbescheinigungen, Eichscheinen oder fehlenden Bearbeitungshinweisen.
  • Kategorie D: Keine Mängel
    In 44 % der Fälle wurden keine Schwachstellen gefunden.
Bußgeldbescheid erhalten?
Laut Studie sind 56% der Bescheide fehlerhaft.

Ist die Studie noch aktuell?

Es ist durchaus möglich, dass sich die Messverfahren für Geschwindigkeitsüberschreitungen in den letzten 10 Jahren verbessert haben. Die technologische Entwicklung im Bereich der Verkehrssicherheit und Geschwindigkeitsüberwachung sind kontinuierlich im Gange.

Neue Technologien und Software-Updates könnten dazu beigetragen haben, die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Geschwindigkeitsmessungen zu erhöhen. Allerdings machen auch neue Blitzer-Technologien Schlagzeilen aufgrund von fehlerhaften Messungen.

Aktuelle Messfehler bei Blitzern

Sie sind geblitzt worden und fragen sich, wie zuverlässig Ihr Messgerät ist? In unseren Blogartikeln finden Sie viele weitere Informationen zu den einzelnen stationären und mobilen Blitzern:

Geblitzt worden?
Laut Studie sind 56% der Bescheide fehlerhaft

Artikel bewerten
Wir freuen uns über Ihr Feedback.
Treffen Sie hier Ihre Auswahl
Kommentare
Kommentieren Sie diesen Artikel als Erster.
Kommentar schreiben