Ein Geisterfahrer hängt mit über 300 km/h auf der Autobahn die Polizei ab und kann flüchten.
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Gefährlich: Geisterfahrer entkommt der Polizei mit 300 km/h

Über eine Stunde hängte ein Raser mit einem Mercedes-AMG GT 63 S dutzende Streifenwagen und einen Polizeihubschrauber ab. Am Ende ließ der Fahrer das Auto einfach stehen.

In der Nacht zum Samstag, den 21.01.2023, erhielten die Polizeipräsidien in Stuttgart und in Ludwigsburg zwei Notrufe. Ein Mercedes AMG war entgegen der Fahrtrichtung auf der B10 bei Vaihingen an der Enz in Richtung Stuttgart gesichtet worden.

Mercedes-Fahrer wendet einfach im Stau

Auf Autobahn A81 bildete sich auf Grund einer Kontrollstelle im Bereich der Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen ein Rückstau. Dieser reichte bis zur Überleitung von der B10 aus Richtung Stuttgart. Das war einem Fahrer eines schwarzen Mercedes AMG GT 63 S mit BC-Kennzeichen wohl zuviel. Der Fahrer wendete gegen 00:55 Uhr sein Fahrzeug und fuhr mit hoher Geschwindigkeit zurück.

Zunächst bleibt der Geisterfahrer unentdeckt

Die Beamten hatten zunächst große Mühe den Geisterfahrer ausfindig zu machen. Wahrscheinlich hatte dieser schon einen Vorsprung als die Beamten die B10 nach dem Autofahrer absuchten.

Fahrer gefunden: Kontrolle scheitert

Kurze Zeit später entdeckte die Polizei ein entsprechendes Fahrzeug unweit der Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen auf der A81 in Richtung Heilbronn. Den Anweisungen, dem Streifenwagen zu folgen, ignorierte der Mercedes-Fahrer und flüchtete weiter in Richtung Heilbronn.

Flucht mit Tempo 300 km/h

Der Fahrer beschleunigte so stark, dass die Beamten dem Fahrzeug nicht mehr folgen konnten. Mittlerweile waren dutzende Streifenwagen auf der Suche nach dem Mercedes im Einsatz.

Die Verfolungsjagd ging munter weiter. Der Mercedes-Fahrer hatte wohl bei der Anschlussstelle in Mundelheim gewendet und war wieder auf der A81 in Richtung Stuttgart unterwegs. Ein mittlerweile angeforderter Polizeihubschrauber konnte den Mercedes, der teilweise mit Tempo 300 km/h unterwegs war, auf seiner Flucht folgen.

Fahrer kann flüchten: Zeugen gesucht

Der Raser fuhrt von der A81 durch den Engelbergtunnel weiter auf die A8 in Fahrtrichtung München. An der Anschlussstelle Mühlhausen stoppte der Mercedes-Fahrer plötzlich gegen 01:50 Uhr. Anschließend verließ er sein Fahrzeug und flüchtete zu Fuß weiter.

Laut Pressemitteilung der Polizei ist es trotz des hohen Polizeiaufgebotes bisher nicht gelungen den Fahrer zu finden. Die Polizei bittet Zeugen sowie Verkehrsteilnehmer, welche durch den Mercedes geschädigt oder gefährdet wurden, sich bei der Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg unter der Telefonnummer 0711-686 90 zu melden.

Geisterfahrer droht Entzug der Fahrerlaunis und eine Freiheitsstrafe

Den Fahrer erwartet nicht nur eine hohe Strafe aus dem Bußgeldkatalog für die zahlreichen Geschwindigkeitsüberschreitung. Der Täter muss sich unter anderem wegen einem illegalen Autorennen und der Geisterfahrt verantworten.

In diesen Fällen greift der Gesetzgeber hart durch: Nach § 315c StGB droht Geisterfahrern eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Insbesondere dann, wenn der Autofahrer bei seiner Falschfahrt auf der Autobahn grob verkehrswidrig und rücksichtslos gehandelt hat, andere Personen gefährdet oder Sachen von hohem Wert beschädigt wurden.


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