BMW AGR-Kühler Rückruf 2024: Diese Modelle sind betroffen
BMW erweitert seinen Diesel-Rückruf 2024: Betroffen sind 298.500 Fahrzeuge mit fehlerhaftem AGR-Kühler, der Brandgefahr birgt. Erfahren Sie mehr über Ursachen, betroffene Modelle und Maßnahmen.- BMW AGR-Kühler-Rückruf: Die wichtigsten Infos
- Erster Rückruf betraf 500.000 Dieselfahrzeuge bis 2017
- Neuer Rückruf kann alle Baureihen betreffen
- Warum hat das KBA den Rückruf aktualisiert?
- Austausch AGR-Kühler oder Software-Update?
- News zum BMW-AGR-Kühler-Rückruf
BMW AGR-Kühler-Rückruf: Die wichtigsten Infos
Wie das Fachmagazin AutoMotorSport berichtet, ruft BMW 2024 erneut Dieselmodelle verschiedener Baureihen aufgrund Problemen an der Abgasrückführung (AGR) zurück. Betroffen sind Fahrzeuge der Baujahre 2021 und 2022 sowie ältere Modelle, darunter auch Minis mit Dieselmotoren und BMW-Modelle mit quer eingebauten Motoren. Insgesamt erweitert sich der Rückruf um knapp 298.500 Fahrzeuge, was die Zahl der betroffenen Diesel weltweit auf 1,9 Millionen erhöht.
- Betroffene Fahrzeuge: Dieselmodelle der Baujahre 2021 und 2022, einschließlich Minis und BMWs mit quer eingebauten Motoren.
- Grund: Fehlerhafter AGR-Kühler (Abgasrückführung) kann in Verbindung mit Ruß und hohen Temperaturen zu Bränden führen.
- Erweiterung: Weitere 298.500 Fahrzeuge hinzugefügt, weltweit insgesamt 1,9 Millionen betroffene Diesel.
- Rückrufhistorie: Seit 2018 laufende Rückrufe; auch Fahrzeuge, die bereits repariert wurden, sind erneut betroffen.
- Umsetzung: Nur 46,6 % der Fahrzeuge bisher repariert; schrittweise Abarbeitung über mehrere Jahre.
- Maßnahmen: AGR-Kühler wird gegen optimierte Version eines neuen Lieferanten ausgetauscht.
- Kosten: Rückrufkosten lagen bis Ende 2020 bei 160 Millionen Euro, könnten weiter steigen.
Wir haben uns die aktuellen Informationen angesehen und für Sie aufbereitet. Im Artikel finden Sie auch eine Liste der bisher bekannten Rückrufcodes des Kraftfahrt-Bundesamtes.
Erster Rückruf betraf 500.000 Dieselfahrzeuge bis 2017
Der erste verpflichtende AGR-Kühler-Rückruf des KBA wurde mit der Referenznummer „008124„ am 18.11.2019 veröffentlicht und betraf laut Schätzung 500.499 Fahrzeuge in Deutschland. Das Problem trat bereits im Jahr 2016 bei Fahrzeugen in Südkorea auf und sorgte dort sogar für eine vorübergehende Stilllegung von 106.000 Fahrzeugen.
In Deutschland erregte das AGR-Problem kurze Zeit später die Aufmerksamkeit der Behörden und resultierte in einem verpflichtenden Rückruf von seiten des Herstellers. Eine Stilllegung von Fahrzeugen ist allerdings nicht bekannt – zumindest, wenn man dem Rückruf des Kraftfahrt-Bundesamtes folgte.
Austretendes Glykol kann zu Fahrzeugbrand führen
Laut BMW kann Glykol aus undichten AGR-Ventilen des Kühlers austreten. Und das ist gefährlich. Denn wenn Glykol und Rußpartikel bei hohen Temperaturen zusammentreffen, kann das zu einer erhöhten Brandgefahr durch führen – zum Beispiel verursacht durch Anschmelzungen im Ansaugkrümmer.
Neuer Rückruf kann alle Baureihen betreffen
Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ist die Abarbeitung des Rückrufs anspruchsvoll, sodass bislang erst 46,6 % der betroffenen Fahrzeuge repariert wurden. BMW rechnet mit einer schrittweisen Umsetzung, die sich noch über mehrere Jahre hinziehen könnte.
Das KBA nennt in seinem Rückruf BMW-Modelle der Baureihen 1er, 3er, 4er, 5er, 6er, 7er, X1 X3, X4, X5 und X6 der Baujahre 2010 bis 2022. Eine Gemeinsamkeit hatten die Diesel-Fahrzeuge beim Rückruf der Baujahre 2010 bis 2017: Es waren Dieselmotoren der Baureihen N47 und B47 sowie N57 betroffen.
Das bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, das jedes Fahrzeug der Baureihe in die Werkstatt muss. Das KBA schränkt bei seinem Rückruf ein:
„Hier aufgeführte Rückrufaktionen beziehen sich auf den von Ihnen ausgewählten Fahrzeugtyp. Da die angezeigten Mängel jedoch oftmals bestimmte Ausführungen (Motorisierung, Karosserieform oder sonstige Ausstattungsmerkmale) betreffen, sind in der Regel nicht alle Fahrzeuge des Typs auch tatsächlich von der Maßnahme betroffen.“
Wieviel Fahrzeuge tatsächlich von der Ausweitung des Rückrufs betroffen sind, ist noch nicht bekannt. Die Schätzung der betroffenen Fahrzeuge beträgt aktuell noch die ursprüngliche Zahl von über 500.000.
Bisher bekannte Rückrufcodes von BMW
Beim bisher bekannten Rückruf wurde entweder der AGR-Kühler oder bestimmte Teile ausgetauscht oder ein Software-Update aufgespielt. Dabei hat BMW seine Kunden angeschrieben und die Fahrzeughalter gebeten Ihre Autos in die Werkstatt zu bringen. Die bisher bekannten Rückrufcodes von BMW sind:
- 0011900400, 0011970400,
- 0011400500, 0011580500,
- 0011870500, 0011880500, 0011890500,
- 0011130600, 0013450300 (inkl. 0013460300 und 0013440300),
- 0013650300, 0013500300,
- 0013710300, 0013870300,
- 0013490300,
- 0013510300, 0013520300, 0013530300, 0013540300,
- 0013820300, 0013830300, 0013840300, 0013850300, 0013860300,
- 0011530600
Warum hat das KBA den Rückruf aktualisiert?
Es gibt im Moment noch keine Informationen darüber, warum das KBA den Rückruf auf Baujahre bis 2022 erweitert hat. Ein Verbraucherportal, das auf Kfz-Rückrufe spezialisiert ist, berichtet, dass einzelne Kunden der neuen G-Serie bereits ein Schreiben von BMW mit dem Herstellercode „0011530600“ erhalten haben.
Es ist davon auszugehen, dass das KBA in Kürze weitere Informationen veröffentlichen wird. Der aktuelle Status der Rückrufaktion durch das KBA ist „überwacht“, d.h. es handelt sich um einen verpflichtenden Rückruf.
Austausch AGR-Kühler oder Software-Update?
Aktuell ist noch nicht bekannt, ob die Ausweitung des Rückrufs lediglich ein Software-Update erfordert oder ob Teile der Abgasrückführung oder des AGR-Kühlers ausgetauscht werden müssen. Was beim Werkstatt-Besuch genau passiert, ist zum aktuellen Stand noch Spekulation. Zumindest gibt es wohl neue technologische Möglichkeiten das AGR-Problem in den Griff zu kriegen:
Dieselfahrzeuge von BMW, die seit 2021 vom Band laufen, sind offenbar mit einer Diagnose- und Schutzfunktion ausgestattet, die selbst ein kleines Leck im Ansauglufttrakt zu einem frühen Zeitpunkt erkennt und eine thermische Überbelastung verhindert. Ist das der Fall erhält der Fahrer eine „Check-Control-Meldung“ über eine kurzfristige Leistungsreduktion.
News zum BMW-AGR-Kühler-Rückruf
Update 20.06.2024: Wie das Fachmagazin AutoMotorSport berichtet, ruft BMW weitere 298.500 Diesel-Fahrzeuge der Baujahre 2021 und 2022 wegen Brandgefahr zurück, darunter auch Minis und Modelle mit quer eingebauten Motoren. Ursache bleibt ein fehlerhafter AGR-Kühler, der im Extremfall zu Fahrzeugbränden führen kann. Trotz früherer Maßnahmen konnte das Problem nicht vollständig behoben werden. Insgesamt sind weltweit rund 1,9 Millionen BMW-Diesel betroffen. Kunden sollten umgehend einen Werkstatttermin vereinbaren.
Update 04.11.2023: Ein Fahrer eines BMW F31 – Touring – 330d berichtet in einem anderen Forum, dass bereits 2020 der AGR-Kühler ersetzt wurde und er jetzt wieder vom Kraftfahrt- Bundesamt die Vorankündigung vom aktuellen Rückruf erhalten hat. Bei einigen BMW-Modellen muss wohl auch ein bereits schon ersetzter AGR-Kühler nochmals ausgetauscht werden.
Schreiben mit Rückrufcode „0011530600“ wohl im Umlauf
Update 06.12.2022: In Internet-Foren tauschen sich BMW-Fahrer darüber aus, dass Sie erneut Post aus München bezüglich der AGR-Problematik bekommen haben. So berichtet ein Kunde eines BMW 1er F20 LCI mit Erstzulassung 2019 davon, dass er gerade ein Schreiben von BMW mit dem Rückruf-Code 0011530600 erhalten hat. Das ist übrigens der letzte AGR-Rückrufcode aus der Liste des KBA.
Der Kunde berichtet, dass er sich bei der Werkstatt erkundigt hätte, was genau gemacht werden soll. Er hätte die Antwort erhalten, dass bei seinem 1er-Diesel ein Austausch des AGR-Kühlers bzw. Teile davon anstehen. Aber er müsse sich noch ein wenig gedulden. Denn aktuell gibt es wohl Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Komponenten.
Haben Sie bereits ein Schreiben von BMW erhalten? Dann würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns einen Kommentar hinterlassen.
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