Über 20 Prozent der Autos fallen bei der Hauptuntersuchung durch.
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TÜV-Report 2024: Jedes fünfte Auto fällt durch die HU

Der TÜV-Report 2024 ist da: Der Zustand der Autos auf deutschen Straßen hat sich weiter leicht verschlechtert.

Der neue TÜV-Report zeichnet ein schlechtes Bild. Jedes fünfte Fahrzeug fällt bei der Hauptuntersuchung (HU) durch. E-Autos weisen überdurchschnittlich häufig Mängel bei der Bremsfunktion und den Achsaufhängungen auf.

Mängelquote bei der Hauptuntersuchung steigt leicht

Die Mängelquote bei der Hauptuntersuchung liegt in diesem Jahr bei 20,5 Prozent. Damit weist jedes fünfte Fahrzeug „erhebliche“ oder „gefährliche Mängel“ auf. Das ist ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die größte Gruppe der durchgefallenen Fahrzeuge sind Pkw, die 12 bis 13 Jahre alt sind. In dieser Altersklasse sind 28,9 Prozent der Fahrzeuge mangelhaft.

Glänzen kann der VW Golf Sportsvan

In allen Altersklassen ist der VW Golf Sportsvan das zuverlässigste Auto. Nur 2,0 Prozent der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge dieses Modells fallen bei der Hauptuntersuchung durch. Auch der Audi Q2, Audi TT und Audi A6/A7 belegen im TÜV-Ranking Spitzenplätze.

Durchschnittsalter der Fahrzeuge steigt an

Der Negativtrend könnte mit dem Alter der Fahrzeuge zusammenhängen. Das Durchschnittsalter der Pkw in Deutschland steigt nämlich seit Jahren kontinuierlich an. Aktuell liegt es bei rund zehn Jahren. Viele Verbraucher können sich Neuwagen nicht mehr leisten und sind auf Gebrauchtwagen angewiesen.

E-Autos: Probleme mit Bremsen und Achsaufhängung

E-Autos sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Der TÜV-Report 2024 liefert nun erste belastbare Daten zur Mängelquote von E-Autos. In der Klasse der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge liegt der Anteil der mangelhaften Fahrzeuge mit 14,7 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Die Hauptprobleme sind:

  • Bremsfunktion: E-Autos verfügen über eine Rekuperation, mit der Bremsenergie zurückgewonnen werden kann. Dadurch werden die Bremsen seltener beansprucht, was zu einer Beeinträchtigung der Bremsleistung führen kann.
  • Achsaufhängungen: Die Achsaufhängungen von E-Autos müssen das hohe Gewicht der Antriebsbatterien tragen. Dies kann zu Verschleiß und Mängeln führen.

Tesla Model 3 ist das unzuverlässigste Auto der jüngeren Fahrzeuge

In der Klasse der zwei- bis dreijährigen Fahrzeuge ist das Tesla Model 3 das unzuverlässigste Auto. 14,7 Prozent der Fahrzeuge dieses Modells fallen bei der Hauptuntersuchung durch.

Ausblick: TÜV fordert Weiterentwicklung der HU

Der TÜV-Verband fordert angesichts der Elektrifizierung und Digitalisierung des Fahrzeugbestands eine Weiterentwicklung der Hauptuntersuchung. Die Prüfung der Hochvoltbatterie von E-Autos besteht bisher aus einer reinen Sichtprüfung. Mit zusätzlichen Prüfpunkten könne der Schutz vor elektrischen Schlägen und Überspannungen verbessert werden.

Tipp: Auch wenn die Hauptuntersuchung mit Kosten verbunden ist, ist es empfehlenswert das Datum einzuhalten. Für Fahren mit abgelaufener TÜV-Plakette drohen Bußgelder.


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