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Wann lässt sich ein Blitzer-Bescheid erfolgreich anfechten?

Nach dem Blitzermarathon 2023 fragen sich viele Leser, ob Sie einen Bußgeldbescheid erfolgreich anfechten können. Die Chancen stehen tatsächlich gut.

Nicht nur die reguläre Geschwindigkeitsüberwachung durch stationäre und mobile Blitzer lässt viele Autofahrer bangen. Erst im April 2023 wurden während des Blitzermarathons und der europaweiten Speedweek wieder intensive Geschwindigkeitskontrollen in vielen Bundesländern durchgeführt.

Post von der Bußgeldstelle

Da eine Bearbeitung von den zuständigen Bußgeldstellen in der Regel einige Wochen dauert, dürften die Blitzer-Bescheide in Form von Anhörungsbögen oder Bußgeldbescheiden langsam bei den Geblitzten ankommen. Allein in Bayern droht knapp 9.000 Betroffenen ein Bußgeld, Punkte oder sogar ein Fahrverbot.

Aber nicht in allen Fällen ist die Strafe auch rechtsgültig. Viele Bußgeldbescheide sind aufgrund von Mess- oder Behördenfehlern fehlerhaft und daher anfechtbar. Umso wichtiger ist es, dass sich die Betroffenen nach Erhalt eines Behördenschreibens direkt informieren, ob Sie beispielsweise durch einen Einspruch die Strafe abwenden können.

Bußgeldbescheid erhalten?
Laut Studie sind 56% der Bescheide fehlerhaft.

Hohe Bußgelder

Nach der Aktualisierung des Bußgeldkatalogs am 9. November 2021 wurden die Strafen für Verkehrssünder erheblich verschärft. Insbesondere bei Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden die Bußgelder deutlich erhöht. Zusätzlich zu den Geldstrafen können je nach Schwere des Verstoßes Punkte im Fahreignungsregister eingetragen und Fahrverbote verhängt werden.

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Studie: 56% der Bußgeldbescheide fehlerhaft

Wie eine Studie der Sachverständigengesellschaft VUT-Verkehr zeigt, sind fehlerhafte Bußgeldvorwürfe keine Seltenheit. Insbesondere bei Geschwindigkeitsmessungen mit mobilen Messgeräten ist die Fehlerquote besonders hoch.

Die Daten basieren auf knapp 15.000 untersuchten Bußgeldverfahren, von denen etwa 56% als fehlerhaft identifiziert wurden. Auch wenn nicht jeder kleine Fehler zu einem ungültigen Bescheid führt, stehen die Chancen insgesamt gut drohende Bußgelder, Punkte oder Fahrverbote durch einen Einspruch zu reduzieren oder ganz abzuwenden.

Geblitzt worden?
Laut Studie sind 56% der Bescheide fehlerhaft

Blitzer-Checkliste: die häufigsten Messfehler

Bussgeldportal.de empfiehlt Autofahrern, Behördenpost von einer Bußgeldstelle sorgfältig zu überprüfen. Wir haben eine Blitzer-Checkliste für Sie zusammengestellt:

  • War ich zur Tatzeit wirklich vor Ort?
  • Gehört das Nummernschild auf dem Blitzerfoto zu meinem Fahrzeug?
  • Ist mein Gesicht als Fahrer auf dem Beweisfoto gut zu erkennen?
  • Sind Beweismittel, wie der Blitzer-Name, die Foto-Film-Nummer oder ein Zeuge auf dem Behördenschreiben angegeben?
  • Kann die vorgeworfene Geschwindigkeit ungefähr stimmen oder ist sie zu hoch?
  • Wurde die Geschwindigkeitstoleranz korrekt abgezogen?

In der Praxis können bei Bußgeldverfahren aufgrund von Blitzermessungen noch weitere Fehler passieren. Zum Beispiel müssen die Beamten bei mobilen Geschwindigkeitsmessungen den Blitzer exakt nach den Angaben in der Gebrauchsanweisung anwenden, denn nur hierfür ist das Messgerät von der Phsyikalisch-Technischen Bundesanstalt auch zugelassen.

Ein falscher Winkel bei der Ausrichtung auf die Fahrspuren, eine veraltete Software oder eine unsachgemäße Bedienung können schnell zu Messfehlern führen. Außerdem können äußere Einflüsse wie Regen, Nebel oder Schnee und eine hohe Verkehrsdichte zu falschen Messergebnissen führen.

Tipp: Blitzermessung prüfen lassen

Wenn Sie geblitzt wurden, können Sie Ihr Behördenschreiben über Bussgeldportal.de von einer bundesweit tätigen Kanzlei für Verkehrsrecht auf Fehler prüfen lassen. In unserem Blitzer-Check können Sie das Dokument einfach hochladen und zur Prüfung einreichen.

Kurz darauf erhalten Sie eine kostenlose Ersteinschätzung zu Ihrem Fall. Ein Mitarbeiter unserer Partnerkanzlei und teilt Ihnen die Erfolgschancen für einen Einspruch im Bußgeldverfahren mit. Unser Service ist für Sie kostenlos und unverbindlich.

Anhörungsbogen erhalten?
Laut Studie sind 56% der Bescheide fehlerhaft.

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