Beim Gatso GTC-Blitzer können Messfehler auftreten und ein Einspruch hat gute Chancen.
Aktualisiert am 11.10.2023 von

Messfehler beim GATSO GTC-GS 11: Hat ein Einspruch Chancen?

Der kombinierte Geschwindigkeits- und Rotlichtblitzer wird in Deutschland vermehrt eingesetzt. Dabei ist das Messverfahren anfällig für Fehler.

In mehreren deutschen Städten und Landkreisen wird der Blitzer GATSO GTC-GS 11, auch Gatsometer genannt, eingesetzt. Der Gatso-Blitzer in der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main erfasst sogar die meisten Geschwindigkeitsverstöße in der Mainmetropole. Auch in Hannover wurden erst kürzlich neue Messgeräte installiert.

Der Vorteil für die Behörden ist, dass Gatso-Blitzer auch Rotlichtverstöße feststellen können. Allerdings ist die Induktionsschleifenmessung anfällig für Messfehler.

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Wie funktioniert eine Messung mit GATSO GTC-GS 11?

Die Technologie zur Geschwindigkeits- und Rotlichtmessung beim GATSO GTC-GS 11 basiert auf Induktionsschleifen, die in die Fahrbahn eingelassen sind. Jedes Mal, wenn ein Fahrzeug über eine Induktionsschleife fährt, wird ein elektrisches Signal ausgelöst.

Das Messgerät misst den Zeitversatz zwischen den Signalen und berechnet aufgrund des bekannten Abstands der Induktionsschleifen die Geschwindigkeit des Fahrzeugs.

Zwei Blitzerfotos bei Rotlichtüberwachung

Der GATSO GTC-GS 11 kann bis zur vier Fahrspuren und drei Ampelanlagen überwachen. Um einen Rotlichtverstoß zu dokumentieren, fertigt der Blitzer zwei Beweisfotos an.

Das erste Blitzerfoto wird beim Überfahren der zweiten Induktionsschleife ausgelöst. Als Informationen werden die Fahrspur, die Dauer der Gelbphase und die Dauer der Rotphase seit Überfahren der ersten Induktionsschleife eingeblendet.

Das zweite Beweisbild wird entweder nach einer fest eingestellten Zeit oder abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit der Fahrzeugs angefertigt. Auf diesem Bild ist dann auch die vorwerfbare Rotzeit zu sehen, die maßgeblich für die Strafe beim Überfahren einer roten Ampel ist.

Geblitzt worden?
Laut Studie sind 56% der Bescheide fehlerhaft

Welche Messfehler können beim GATSO GTC-GS 11 auftreten?

Bei der Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung mit dem GATSO GTC-GS 11 können folgende Messfehler vorkommen:

  • Messung wird dem falschen Fahrzeug zugeordnet (Verkehrsdichte, plötzliche Bremsvorgänge)
  • Unzureichende Kalibrierung des Gatsometers auf die Fahrspuren
  • Induktionsschleifen nicht korrekt angeordnet
  • Blitzer wurde nicht den Vorgaben gemäß Bedienungsanleitung installiert
  • Unvollständiges Messprotokoll
  • Probleme bei der Eichung des Sensorbereichs
  • Eine Eichung des GATSO GTC-GS 11 wurde ausgelassen
  • Geschwindigkeitsbeschränkende Beschilderung ist zu nah an der Messstelle
  • Messtoleranz wurde nicht korrekt berechnet bzw. abgezogen

Es gibt also eine Reihe von Messfehlern, die sowohl bei dokumentierten Geschwindigkeits- und Rotlichtverstößen beim Messgerät vom Typ Gatsometer auftreten können. Darüber hinaus können noch Behördenfehler vorkommen, z.B. der Versand von Bußgeldbescheiden nach der Verjährungsfrist von 3 Monaten.

Einspruch prüfen

Betroffene, die vom GATSO GTC-GS 11 geblitzt wurden, können Ihr Messergebnis von einem Anwalt für Verkehrsrecht auf Fehler prüfen lassen. Nach kurzer Ansicht des Behördenschreibens, kann der Anwalt in der Regel schnell einschätzen, wie gut die Erfolgschancen für einen Einspruch sind. In vielen Fällen können so Bußgelder, Punkte & Fahrverbote abgewendet werden.

Eine Studie der VUT-Verkehr Sachverständigengesellschaft fand sogar in 56% der Bußgeldverfahren Fehler. In unserem Bußgeld-Check können Sie eine kostenlose Ersteinschätzung für Ihren Fall erhalten.

Bußgeldbescheid erhalten?
Laut Studie sind 56% der Bescheide fehlerhaft.

Quellen
[1]
Physikalisch-Technische Bundesanstalt, 07.02.2023, Geschwindigkeitsüberwachungsgeräte
[2]
Rechtsanwalt Carl Christian Roß, 12.2018, Messgeräte und Messfehler

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