Fahrverbot: Ab wie viel km/h ist der Führerschein weg?
Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen ab 26 km/h innerorts und außerorts droht ein Fahrverbot. Insbesondere für Wiederholungstäter.
Fahrverbot: Regeln laut StVO
- Fahrverbote werden in der Regel erst bei Geschwindigkeitsüberschreitungen über 26 km/h verhängt.
- Die Strafen variieren dabei je nachdem, ob der Verstoß außerorts, zum Beispiel auf einer Autobahn oder Landstraße, oder innerhalb einer geschlossenen Ortschaft begangen wurde.
- Wer in den letzten 12 Monaten bereits mit über 26 km/h geblitzt wurde, muss bereits bei geringeren Überschreitungen mit einem Fahrverbot rechnen.
- Gemäß § 25 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) kann ein Fahrverbot für einen Zeitraum von einem bis zu drei Monaten verhängt werden.
Ab wann droht ein Fahrverbot außerorts?
Sie sind auf einer Autobahn, Bundes- oder Landstraße zu schnell gefahren und geblitzt worden? Im Bußgeldkatalog finden Sie die aktuellen Fahrverbote je nach Höhe der Tempoüberschreitung.
Überschreitung | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
1 bis 10 km/h | 20 € | – | Nein |
11 bis 15 km/h | 40 € | – | Nein |
16 bis 20 km/h | 60 € | – | Nein |
21 bis 25 km/h | 100 € | 1 | Nein |
26 bis 30 km/h | 150 € | 1 | 1 Monat* |
31 bis 40 km/h | 200 € | 1 | 1 Monat* |
41 bis 50 km/h | 320 € | 2 | 1 Monat |
51 bis 60 km/h | 480 € | 2 | 1 Monat |
61 bis 70 km/h | 600 € | 2 | 2 Monate |
Über 70 km/h | 700 € | 2 | 3 Monate |
Fahrverbot für Wiederholungstäter
Eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h wird mit einem Fahrverbot bestraft, wenn es sich um einen sogenannten Folgeverstoß handelt. Ein Beispiel dafür ist, wenn Sie innerhalb von zwölf Monaten zweimal mit erhöhter Geschwindigkeit über 26 km/h geblitzt wurden. In der Fachsprache der Bußgeldstellen werden Sie dann als Wiederholungstäter eingestuft.
Wer zum ersten Mal innerhalb von 12 Monaten einen Geschwindigkeitsverstoß begeht, wird erst ab einer Überschreitung von mindestens 41 km/h über dem Tempolimit außerhalb geschlossener Ortschaften mit einem Fahrverbot bestraft.
Die Dauer des Fahrverbots beträgt außerorts bei einer Überschreitung des Tempolimits bis 60 km/h einen Monat. Bei einer Überschreitung von 60 bis 71 km/h wird ein zweimonatiges Fahrverbot verhängt. Wer über 71 km/h auf der Autobahn zu schnell fährt, muss drei Monate auf seinen Führerschein verzichten.
Ab wann droht ein Fahrverbot innerorts?
Wenn Sie innerhalb einer Ortschaft geblitzt worden, gilt die folgende Bußgeldtabelle innerorts aus dem Bußgeldkatalog 2023 für PKW- und Motorradfahrer.
Überschreitung | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
1 bis 10 km/h | 30 € | – | – |
11 bis 15 km/h | 50 € | – | – |
16 bis 20 km/h | 70 € | – | – |
21 bis 25 km/h | 115 € | 1 | – |
26 bis 30 km/h | 180 € | 1 | 1 Monat* |
31 bis 40 km/h | 260 € | 2 | 1 Monat |
41 bis 50 km/h | 400 € | 2 | 1 Monat |
51 bis 60 km/h | 560 € | 2 | 2 Monate |
61 bis 70 km/h | 700 € | 2 | 3 Monate |
Über 70 km/h | 800 € | 2 | 3 Monate |
Fahrverbot ab 31 km/h innerorts für Ersttäter
Wenn Sie ein Pkw-oder Motorradfahrer sind und das Tempolimit innerorts um mindestens 31 km/h überschreiten, müssen Sie mit einem Fahrverbot rechnen.
Wenn Sie bereits zuvor wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen bestraft wurden, kann ein Fahrverbot sogar bei einer Überschreitung von nur 26 km/h verhängt werden.
Innerhalb einer geschlossenen Ortschaft beträgt die Dauer des Fahrverbots bei einer Überschreitung des Tempolimits bis 50 km/h einen Monat.
Bei einer Überschreitung von 51 bis 60 km/h wird ein zweimonatiges Fahrverbot verhängt. Wer über 61 km/h innerorts zu schnell fährt, muss seinen Führerschein drei Monate bei der Bußgeldbehörde abgeben.
Mit LKW zu schnell: Ab wann droht ein Fahrverbot?
In den Bußgeldtabellen finden Sie die aktuellen Strafen für eine Geschwindigkeitsüberschreitung mit einem LKW über 3,5 Tonnen außerorts und innerorts.
Überschreitung | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Bis 10 km/h | 30 € | – | Nein |
11 bis 15 km/h | 50 € | – | Nein |
16 bis 20 km/h | 140 € | 1 | Nein |
21 bis 25 km/h | 150 € | 1 | Nein |
26 bis 30 km/h | 175 € | 1 | Nein |
31 bis 40 km/h | 255 € | 2 | 1 Monat |
41 bis 50 km/h | 480 € | 2 | 1 Monat |
51 bis 60 km/h | 600 € | 2 | 2 Monate |
Mehr als 60 km/h | 700 € | 2 | 3 Monate |
Überschreitung | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Bis 10 km/h | 40 € | – | Nein |
11 bis 15 km/h | 60 € | – | Nein |
16 bis 20 km/h | 160 € | 1 | Nein |
21 bis 25 km/h | 175 € | 1 | Nein |
26 bis 30 km/h | 235 € | 2 | 1 Monat |
31 bis 40 km/h | 340 € | 2 | 1 Monat |
41 bis 50 km/h | 560 € | 2 | 2 Monate |
51 bis 60 km/h | 700 € | 2 | 3 Monate |
Mehr als 60 km/h | 800 € | 2 | 3 Monate |
Fahrverbot für LKW ab 31 km/h zu schnell außerorts
Wenn ein LKW-Fahrer außerorts das Tempolimit um mindestens 31 km/h überschreitet, droht ein einmonatiges Fahrverbot sowie ein Bußgeld von 255 Euro und zwei Punkte in Flensburg.
Erst ab 51 km/h zu schnell drohen zwei Monate Fahrverbot. LKW-Fahrer, die das Tempolimit um über 61 km/h überschreiten, müssen den Führerschein für drei Monate abgeben.
Fahrverbot für LKW ab 26 km/h zu schnell innerorts
Innerorts gelten für Lkw-Fahrer noch strengere Regeln bei der Überschreitung des Tempolimits. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 16 bis 20 km/h droht ein Bußgeld von 160 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.
Ab einer Überschreitung von 26 km/h innerorts müssen Lkw-Fahrer mit einem einmonatigen Fahrverbot, einem Bußgeld von 235 Euro und zwei Punkten in Flensburg rechnen.
Je nach Schwere des Verstoßes können das Bußgeld und die Länge des Fahrverbots noch höher ausfallen. Wenn ein Lkw-Fahrer innerorts mit mehr als 60 km/h über dem Tempolimit erwischt wird, sieht der Bußgeldkatalog ein Bußgeld von 800 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot vor.
Fahrverbot droht: Wann ist ein Einspruch möglich?
Fehlerhafte Geschwindigkeitsmessungen oder falsche Angaben im Behördenschreiben der Bußgeldstellen können dazu führen, dass ein Einspruch erfolgreich ist. Hier finden Sie einige Anhaltspunkte:
- Der Blitzer wurde in einem falschen Winkel zur Fahrbahn aufgestellt.
- Das Messgerät ist nicht genau kalibriert.
- Das Messpersonal wurde nicht ausreichend geschult.
- Das Blitzerfoto ist unscharf oder ungenau.
- Die Messwerte wurden falsch zugeordnet.
Um eine drohende Strafe zu verhindern, haben Sie die Möglichkeit, die Messung des Blitzers anzufechten oder das gesamte Bußgeldverfahren auf Fehler prüfen zu lassen.
In unserem Blitzer-Check können Sie eine kostenlose Auswertung zu Ihrer Blitzermessung von einer bundesweit tätigen Kanzlei für Verkehrsrecht erhalten.